Grimmwelt / Kadawittfeldarchitektur

Das neue Museum am Weinberg in Kassel soll die Werke der Brüder Grimm präsentieren. Es übersetzt die historischen und topografischen Besonderheiten des umgebenden Parks in einen durchgehenden Freiraum und lädt die Besucher ein, die Ausstellungen in ihrem eigenen Tempo zu erkunden.

Das Brüder-Grimm-Museum GRIMMWELT Kassel liegt in einem malerischen Park am Hang des Weinbergs nahe der Kasseler Innenstadt und fügt sich harmonisch in die sanft hügelige Landschaft ein. Alte Steintreppen, Mauerreste, Pergolen, bepflanzte Terrassen und eine üppige Vegetation tragen zur besonderen Atmosphäre des Parks bei. Das neue Museum setzt die Topografie der Umgebung in einer begehbaren Dachlandschaft fort und versieht den Park so mit einer Freitreppe, die auf eine Terrasse mit Blick über Kassel führt.

Diese Gestaltung führt zu einer Split-Level-Anordnung im Innenraum. Der abgestufte Raum ist um eine zentrale Einführungshalle angeordnet, die die verschiedenen Schwerpunktthemen der Ausstellung in einem spannenden Dialog präsentiert. Die Besucher erleben einen Ort mit abwechslungsreicher Atmosphäre und einem Schwerpunkt der deutschen Sprachwissenschaft sowie der Märchensammlung der Grimms. Das Foyer mit Empfang, Shop und Wartebereich erstreckt sich als langgestreckter Raum über die gesamte Gebäudetiefe. Er endet in einem hellen Café mit Panoramablick auf die Kasseler Karlsaue und die Südstadt.

Die Stahlbetonkonstruktion hat eine Außenschale aus hellem Naturstein, Gauinger Travertin, grob geteilt mit unterschiedlich hohen Schichten. Die Materialwahl erinnert an das ehemalige sogenannte Henschel-Haus, das 1945 durch einen Luftangriff zerstört wurde und dort stand, wo heute das neue Museum steht. Darüber hinaus spiegelt die Materialwahl die Eigenschaften des lokalen Kalksteins wider, der unter dem bestehenden Hügel gefunden wurde, der einst ein Weinberg war.

Plandiagramm Lageplan Schnittdiagramm

Projektdetails:
Ort: Kassel, Deutschland
Fläche: 6.000 qm
Architekten: kadawittfeldarchitektur
Fotos: Jan Bitter