Norwegian Wood & The Lantern Pavilion / AWP & Atelier Oslo

Projektdetails:
Standort: Langgata, Sandnes, Norwegen
Auftraggeber: Gemeinde Sandnes
Architekt: AWP (federführender Berater) – www.platforms.fr /Atelier Oslo – www.atelieroslo.no
Fläche: 140 m2 Laterne / 2500 m2 öffentlicher Bereich
Art des Projekts: Öffentlich Platz. Pavillon in Langgata, Hauptstraße von Sandnes

1. VORHERIGER STAND:
Der sich am zweitschnellsten entwickelnden Stadt Norwegens, Sandnes, fehlte eine definierte Identität und ein angemessenes, wiedererkennbares Bild ihrer Urbanität. Die Stadt ist stark geprägt von ihrer Eisenbahnlinie, die sie in zwei Pole spaltet, sowohl in Bezug auf architektonische Dimensionen und Typologien als auch in Bezug auf soziale Nutzungen.

Der historische Teil bergauf ist dichter und vermittelt die Werte des häuslichen Lebens: kleine Holzhäuser und kleine Läden. Die moderne Erweiterung der Stadt zum Hafen hin ist breiter angelegt und offener, wenn auch weniger einladend. Die Frage der Größe ist das Herzstück unseres Vorschlags für den historischen Teil am „Amphi“-Standort in Langgata, der Hauptfußgängerstraße. Die relativ schmalen Abmessungen des Platzes entsprachen nicht den symbolischen Anforderungen dieses einzigartigen Raums und dem Wunsch, seine Bedeutung für die Attraktivität der Stadt zu verstärken. Ausgangspunkt wäre eine Neudefinition dessen, worum es im öffentlichen Raum geht: der kollektive Geist. Wir waren der Meinung, dass die Menschen in Sandnes ein starkes, klares, aber auch feines Bild ihrer urbanen Realität verdient haben: heimelig, aber mit Blick auf die Zukunft.

2. ZIEL DER INTERVENTION:
Als Sandnes und Stavanger 2008 zu Kulturhauptstädten Europas gewählt wurden, wurden die norwegischen Holzwettbewerbe gestartet, um innovative, nachhaltige Holzarchitektur zu fördern und dazu beizutragen, die Region zu einem internationalen Schaufenster für innovative und umweltfreundliche Architektur zu machen.

Sandnes bat um die Gestaltung eines neuen Platzes und eines skulpturalen Objekts aus Holz in der Fußgängerzone Langgata mit dem Ziel, das Gebiet zu revitalisieren und einen Ort zu schaffen, an dem viele verschiedene Aktivitäten stattfinden könnten: ein Treffpunkt, Märkte, informelle Musikkonzerte und andere Veranstaltungen. Ein Ort, der in der Lage ist, mehr gesellschaftliche Ereignisse zu beherbergen, einzuladen und zu erfinden. Da der Ort weithin sichtbar ist, war es wichtig, ein Objekt zu schaffen, das aus der Ferne erfahrbar ist und den Platz offenlegt.

Diese öffentliche Laterne sollte einen Raum bieten, in dem man Licht und Wetteränderungen genießen kann, wenn nichts anderes passiert. Und wenn immer etwas passiert, passiert dank der Laterne noch mehr: Kreativität verlangt nach Kreativität. Den internationalen Wettbewerb gewann das französisch-norwegische Team AWP + Atelier Oslo. Der Vorschlag verwendete die ikonografische Form eines alten Holzhauses.

Die Laterne ist:
// ein Manifest für die Gestaltung des öffentlichen Raums: nicht nur eine Dekoration, sondern eine urbane Strategie;
// eine baumähnliche Struktur, die ein Mikroklima schafft, ein einladender städtischer Mikrowald;
// eine inspirierende Atmosphäre, um die bestehenden Praktiken aufrechtzuerhalten und neue Erfahrungen zu fördern.

3. BESCHREIBUNG DER MASSNAHME:
Glas:
Die Glasscheiben werden wie bei einem traditionellen Schieferdach in einem überlappenden Muster montiert. Die Überlappung beinhaltet eventuelle Bewegungen zwischen den Platten. Dadurch kann das Glas direkt auf die Holzkonstruktion montiert werden, wodurch die typischen Stahlprofile und Unterkonstruktionen vermieden werden. Ein durchscheinendes Muster ist auf die Paneele gedruckt, um das Licht einzufangen und es durchzulassen, um in der darunter liegenden Holzstruktur zu spielen. Es wird ein leichtes, abstraktes Gefühl erreicht, das die Tiefe und die Reflexionsqualitäten des Ganzen verstärkt.

Dach:
Das Dach hat nicht nur eine ikonografische und erkennbare Form, sondern bietet auch ein ständig wechselndes Erlebnis für die täglichen Passanten. Das Dach erstreckt sich, um die Sonne einzufangen; Licht wird durch die Tiefe und Lichtdurchlässigkeit der Struktur gefiltert. Bei Regenwetter spiegeln sich wogende Wolken im Glas. Nachts leuchtet der ganze Pavillon wie eine Laterne.

Ein abstraktes und leichtes Gefühl wird durch die einheitliche Struktur erreicht, bei der es keine Trennung zwischen primären und sekundären Elementen gibt. Es ist ein Doppelgitter, das ausschließlich aus 90 x 90 mm großen Holzelementen besteht. Bei Bedarf werden zusätzliche Elemente innerhalb des Systems hinzugefügt. Das Material der Dachkonstruktion ist laminiertes Kiefernholz mit Stahlarmierung in den Fugen.

Säulen:
Das Dach wird von vier Säulengruppen getragen, wodurch ein flexibler Raum entsteht, der für unterschiedliche Interpretationen und Aktivitäten offen ist. Die Säulen sind individuell und skulptural und schaffen im Gegensatz zur einfachen Form des Daches unterschiedliche informelle Räume. An einigen Stellen verwandeln sich die Säulen in Bänke, wenn sie auf den Boden treffen. Die Säulen werden von der Dachkante zurückgezogen, sowohl um vor Regen geschützt zu sein, als auch um das Gefühl zu verwischen, ob die Benutzer bedeckt sind oder nicht. Inspiriert von gotischen Prinzipien wird die Kontinuität der Struktur vom Boden bis zum Dach gezeigt. Das Material ist massive Eiche mit Stahlverstärkung in den Fugen.

Boden:
Der Boden ist als Teppich konzipiert, der die Basis für die unterschiedlichsten Nutzungen bietet. Dieser Teppich besteht aus verschiedenen Mustern von widerstandsfähigem Beton, basierend auf unterschiedlichen Bauweisen in diesem Klima.

Diagrammschnitte Diagrammzeichnung